Windsbräute

Ideophone brauchen keine Lautsprecher, sonders müssen in Schwingung versetzt werden, um zu klingen. Wenn man meine aufgehängten Windsbräute selbst bespielt, können sie zum Rhythmusinstrument werden; soll ein Luftstrom sie draußen anregen, sind sie Windspiel.

Schon seit der Bronzezeit gibt es Ketten für viele nützliche Anwendungen, aber auch als Schmuckketten. Meine Windsbräute bestehen meist aus langen Ketten mit unterschiedlich großen Kettengliedern. Die Ketten bilden metallisch hell klimpernde Röcke und Unterröcke, die etwas wie Medusen mit langen Tentakeln aussehen, die wellenartig schwingen und wogen. Ich nenne meine erste Windsbraut, nach dem Wasserwesen „Undine“ (unda, die Welle). „Yellow Widow“ hat einen kräftigen und warmen im Klang.

In feuchtes Papier gepresst, entsteht von dem Kettenwesen ein Muster im Prägedruck.


Undine, Windiges Weib, Yellow Widow
Karabinerhaken, Metallband, Ketten oder Bambusglieder bzw. Prägedruck

Tauwerk Städtische Galerie, Aulendorf, 1994
Flensburger Künstler Städtisches Museum, Flensburg, 1992
Grenzüberschreitungen Forum zeitgenössische Künste, Wiesbaden, 1992