Marly oder Die Stadt als Klangkabinett

Die „Stadt“ und insbesondere die Klangbeziehungen von Marl sind einer sinnesübergreifenden ortsbezogenen Rauminstallation in das Untergeschoss des Skulpturenmuseums „Glaskasten“ in Marl übertragen worden.

Die erste Klangschicht muss man sich „ergehen“, damit der Kalkstein unter den Füßen zu knirschen beginnt. Die Klangschicht bezieht sich auf die Geologie des Ortes und geht der Frage nach, ob Marl evtl. nach dem Sedimentgestein Mergel benannt worden ist.

Auf Ohrhöhe stehen auf Sockeln Glasgefäße. Geräuschakkumulationen (u.a. Vogelstimmen) dringen leise durch die Materialakkumulationen, die für vier das Museum umgebende Bereiche stehen: Lauge für den künstlichen See, Asche für den Friedhof, Laub für das Wäldchen und Lakritze für das Einkaufzentrum Marler Stern.

Die an der Peripherie aufgenommenen Geräusche der Stadt Marl im Norden (Chemiepark) , Süden (Landwirtschaft) Osten (Naturschutzgebiet) und Westen (Technologiezentrum) werden von in den Ecken montierten Lautsprechern in den Raum übertragen.

Der Außenraum Marls ist in der Installation in den Innenraum des Museums Glaskasten projiziert worden.


Marly oder Die Stadt als Klangkabinett
ortsbezogene Installation in drei Klangschichten, untere Schicht: knirschender Mergel / Muschel-Kalksteinfeld, 1½ m³ Kalkstein, Kanthölzer; mittlere Schicht: vier Holzsockel mit Einbaulautsprechern, vier Glasgefäße, Herbstlaub, Asche, Lauge, Lakritze; obere Schicht: vier Wandlautsprecher, 8 Geräuschakkumulationen, Speichermedien/Kabel/Audiotechnik

Deutscher Klangkunstpreis Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl, 2004

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