Klangallee

Alleen gliedern Landschaften, zeigen bereits von Weitem den Verlauf einer Straße oder eines Wegs, brechen den Wind und spenden Schatten. Diese „Innenräume im Außenraum“ faszinieren mich seit Kindertagen.

Das Wasserschloss „Haus Kemnade“ liegt wildromantisch mitten im Grünen der Ruhrauen bei Bochum. Doch der Lärm des Flugverkehrs nach Düsseldorf und Köln, der Krach der nahen Schrottverwertung und die Unruhe von der Landstraße sowie vom Parkplatz beeinträchtigen die Idylle. Frösche und Vögel versuchen tapfer dem Lärm zu trotzen.

Parallel zum Wassergraben führt eine alte Kastanienallee zum Osteingang des imposanten Museumsgebäudes, das u.a. eine Instrumentensammlung beherbergt.

Die knorrig hochgewachsenen Kastanienbäume schließen sich zu einem dunklen Durchgang zusammen, den ich über die gesamte Länge mit silbrig aufblitzenden Windchimes akzentuiere. Bereits ein Lufthauch bewegt sie und lässt sie sanft erklingen, während Windstöße sie kräftig durchschütteln und bimmeln lassen. Die imposante Allee sieht dadurch nicht nur poetisch aus, sondern sie klingt auch entrückt.


Klangallee
24 Windchimes, ortsbezogene Klanginstallation im Außenbereich von Haus Kemnade

Kemnade klingt! 2022: Sounding Bochum Haus Kemnade / Kunstverein Bochum