In meiner Klanginstallation „Einstimmen“ setze ich zwei chaotische Geräusche zueinander in Beziehung: Weißes Rauschen und instrumentale Klangfetzen.
Weißes Rauschen ist ein synthetisches, gleichmäßig zufälliges Geräusch, dessen Spektrum alle Frequenzen enthält, ähnlich wie weißes Licht. Es wirkt „neutral“ und ist für mich ein wichtiger „Werkstoff“, weil es formbar ist.
Vor einem Konzert hört man „uneigentliche“ Klänge, denn auf der Bühne werden die Instrumente vorbereitet, aufwärmt; man spielt sich ein oder besondere Stellen an und hört konzentriert in sein Instrument hinein. Dadurch, dass fast alle Musizierenden sich auf dem Konzertpodium individuell einstimmen, entsteht ein Stimmgewirr, dass in seiner Klangfarbenvielfalt je nach Musikgattung, Orchestergröße, Besetzung etc. einzigartig und unwiederholbar ist.
Auch dieses anarchische Geräusch kann ich quasi „plastisch“ bearbeiten und als komplexes farbiges Rauschen mit dem indifferent-weißen Rauschen in einen Dialog treten lassen.
Im Eingangsbereich des Instrumentenmuseums installiere ich zwei Lautsprecher. Den einen setze ich prominent auf einen Holzsockel, den zweiten positioniere ich eher unauffällig in einer Raumecke auf den Boden.
Die Klanginstallation stimmt das Publikum auf den Besuch der Instrumentensammlung und der Klangkunst-Ausstellung im Haus Kemnade ein.
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Lautsprecher, Sockel, Speichermedien/Audiotechnik, ortsbezogene Klanginstallation im Innenbereich von Haus Kemnade
Kemnade klingt! 2022: Sounding Bochum Haus Kemnade / Kunstverein Bochum