Hamburg ist eine Stadt mit extrem unterschiedlichen Klanglandschaften. Manche Straßenzüge (z.B. die Ost-West-Straße) sind so brutal laut, dass Fußgänger sie meiden, aber es gibt in Hamburg auch ausgesprochen friedliche Orte wie zum Beispiel den „Volkspark“ in Hamburg-Bahrenfeld.
Der dichte Waldpark öffnet sich in seinem östlichen Teil an der August- Kirch-Straße zum „Schulgarten“, dessen ornamental gegliederte Wege sich um einen Pavillon ranken. Auf dem abgelegenen Podium habe ich eine konzeptuell-ortsbezogene Klanginstallation (mit freundlicher Genehmigung der Sondernutzungszentrale der Freien und Hansestadt Hamburg) unauffällig aufgebaut.
Im Namen des Stadtteils Hamburg–Bahrenfeld sind die vier Töne b, g, e sowie d, zwei Intervalle fe sowie ha und sogar ein kleiner Cluster abh verborgen. Sie ertönen im Pavillon in unterschiedlichen Oktavlagen und unregelmäßiger Reihenfolge, bis sie sich in der Stille des Stadtgrüns verlieren.
Von den leisen musikalischen Akzenten werden auch Leute beim Spazierengehen angelockt. Gemeinsam mit den Festivalbesuchern lauschen sie im Pavillon oder wandeln auf seinen Rundwegen in den kurz aufglimmenden schwebenden Klangsequenzen und im Vogelgezwitscher.
Wie ein Hauch
Ortsbezogene Klanginstallation, Tonkonstellationen für sieben kleine Lautsprecher mit Speichermedien
Wie ein Hauch Blurred EDGES – Festival für aktuelle Musik, Hamburg, 2015